alle paar Jahre empfehle ich mit grosser persönlicher Begeisterung die Lektüre der Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens. Die wichtigsten Prinzipien der Kognitiven Verhaltenstherapie sind darin enthalten und können uns in unserem Alltag gleichermassen inspirieren wie in dieser wunderbaren Geschichte.

Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft: wir entscheiden wie wir unser Leben gestalten.

Unsere Gedanken und Ideen in der Gegenwart schaffen unsere Zukunft.

Und wir können diese Glaubenssätze der Gegenwart zum Guten verändern um unsere Zukunft zu verbessern. Zu jeder Zeit.

Ich lade Sie herzlich ein, diese Geschichte zu lesen, für sich allein oder in der Familie und sie zu geniessen.

In diesem Sinn, wünsche ich Ihnen allen ein frohes Fest und wunderschönes Feiertage !

der Titel des heutigen Newsletters klingt an sich schon etwas widersprüchlich. Der Begriff „geniessen“ beinhaltet eine Komponente des Loslassens, des unbeschwerten Erlebens – ohne Druck. Da hört sich der Zusatz „mit System“ etwas krampfhaft an. Fast so wie: kann man auf Kommando geniessen ? Für viele Menschen nicht nachvollziehbar auf den ersten Blick.

Wenn wir unsere Genussfähigkeit erhöhen wollen, ist in erster Linie eine bewusste Entscheidung dafür notwendig: ich möchte mein Leben gern mehr geniessen.
So simpel.

Natürlich ist es damit allein nicht getan.
Wir müssen dafür sorgen, dass die Voraussetzungen für mehr Genuss passen bzw. wir müssen diese selbst kreieren.
Das bevorstehende Weihnachtsfest ist eine gute Gelegenheit dafür. Jedes Jahr fahren die meisten Menschen die gleiche Schiene.
Man nimmt sich vor besser zu geniessen und tut es dann, wie immer, doch nicht.
Weil die alten Muster greifen – hier noch ein Geschenk, da noch eine Veranstaltung, da noch eine Karte, noch ein Besuch, noch ein Treffen – nur weil Weihnachten ist und man es immer so gehandhabt hat.
Verstehen Sie mich bitte richtig: tun Sie alles, was Sie glücklich macht und in den Genussmodus bringt – aber nur das. Hören Sie auf, wenn es in Stress ausartet – beschliessen Sie dies zu bemerken falls Sie abdriften, machen Sie es sich bewusst, geben Sie sich ein Kommando – nur so verändern wir unserer Genusskultur.

Nicht nur an Weihnachten. Ganz allgemein.

Allen meinen Lesern einen genussvollen 2. Advent.

in unserem digitalen Zeitalter verbringen wir immer mehr Zeit vor dem Bildschirm und im Sitzen. Diese Feststellung ist nicht gegen die Segnungen der modernen Kommunikation gerichtet, um es vorweg zu nehmen, es ist einfach eine Tatsache.

Viele Lösungsmöglichkeiten gehen heutzutage verstandsmäßig einen digitalen Weg, wir aber nicht mehr (körperlich) hin zu unseren Lösungen.

Insgesamt ist unser seelisches und körperliches Gleichgewicht von 3 Säulen getragen:
– unserem Denken
– unserem Fühlen
– unserem Körper

Arbeit und Freizeit am Bildschirm bedeuten gleichzeitig mehr körperliche Inaktivität: das Ungleichgewicht ist hier inzwischen sehr groß geworden. Dieses Missverhältnis fördert ganz enorm gedankliche Hyperaktivität: wir gehen auch für unsinnige Fragen, Betrachtungsweisen und Lösungen in den Kopf und bleiben dort stecken weil der körperliche Ausgleich fehlt. Gleichzeitig nehmen unangenehme Körpersymptome zu: der dysfunktionale Gedankenkreislauf darüber nimmt erneut Fahrt auf …
Am Ende kommen positive Emotionen und physische Auslastung zu kurz: es geht uns nicht gut.

Für mehr Wohlbefinden und als Ausgleich, implementieren Sie bitte versuchsweise ein Mindestmaß an Erdung mit der Natur oder zumindest an der frischen Luft. Atmen Sie bewusst. Schalten Sie ab indem Sie versuchen sich zu bewegen so gut es geht. Und wenn es nur 20 Minuten am Tag sind, es wird Sie erden.

Allen meinen Lesern einen verschneiten winterlichen 1. Advent.

Umgang mit Krankheiten und deren Folgen

Liebe Leser,

organische Krankheiten, Unfälle, Eingriffe und deren Folgen haben auch Auswirkungen auf die Psyche von Betroffenen: etwas ist nicht mehr so wie vorher, nicht mehr so gut oder so schön wie vorher.

Es fällt schwer den eigenen neuen Zustand anzunehmen.
Man hat Angst, Andere könnten es genauso sehen.

Abgesehen davon, dass es in vielen Fällen um den Erhalt des Lebens ging, ist die Dankbarkeit an sich nicht immer nachhaltig spürbar.
Man ist sich selber ein Stück weit fremd und kann sich nicht so leicht annehmen, vor allem wenn Beeinträchtigungen in wichtigen Lebensbereichen existieren. Diese können bleibender körperlicher, beruflicher oder zwischenmenschlicher Natur sein, partnerschaftlich oder auch gesellschaftlich.
Wenn man sich nicht annehmen kann, befürchtet man, vor allem Nahestehende könnten es genauso sehen. Wenn man weniger am Leben teilnimmt, kommt automatsich die Schlussfolgerung, man sei weniger wert.

Mit diesem reduzierten Selbstwert kommen auch alte und neue Ängste: wir betrachten unser Leben verstärkt durch die Brille dieser Ängste.

Dabei ist dieser reduzierte Selbstwert sehr oft das grössere Problem als der empfundene oder vorhandene „Defekt“ an sich (der durch das konditionierte Ego, die Stimme der Sozialisation weiter verschlimmert wird).

Das Leben selbst ist unverändert, man kann es bestmöglich leben. Um dies zu lernen, wird die Annahme dessen, was ist benötigt sowie ein stabilerer Selbstwert . Man kann die Beeinträchtigungen nicht wegzaubern, den Umgang damit jedoch fundamental verändern. Wenn man anders denkt, können Lösungen ins Leben kommen.

Allen meinen Lesern einen erholsamen herbstlichen Sonntag.

Sich verändern – was bedeutet das ?

Liebe Leser,

der Begriff „Veränderung“ bedeutet ja grundsätzlich dass etwas anders sein soll oder ist (Ziel) als bisher (Ausgangssituation), je nachdem ob die Veränderung im Gange ist oder schon vollzogen.
Einig sind wir uns auch darin, dass um eine Veränderung zu erreichen, ein anderslaufender Prozess stattfinden muss damit wir ein anderes Ergebnis haben.

Wenn wir also weiter dasselbe tun wie immer, bekommen wir immer wieder dasselbe alte Ergebnis: es kann keine Veränderung stattfinden. 

Viele Menschen haben den Wunsch nach Veränderung. Es werden Ziele ausformuliert, Sehnsüchte gepflegt und Visionen festgehalten, Missstände kritisiert („so darf es nicht sein, so darf es nicht weitergehen“…)
Aber es fehlt an der Anpassung der Handlungen an das Ziel.
Es fehlt an Dauerpräsenz in den den Gedanken wenn wir eine Veränderung herbeiführen möchten und an der entsprechenden kontinuierlichen veränderten Haltung um ein Ziel zu erreichen weil das alte Verhalten, Denken und Empfinden immer wieder Oberhand bekommt – grösstenteils auch unbewusst.
Hier jedoch müssen wir innehalten um unsere Haltung in den Handlungssituationen zu verändern und das verlangt viel Selbstdisziplin. Die Rückfälle in alte Muster verringern sich.

Zusammengefasst können wir sagen, dass Veränderung mit der Selbststeuerung beginnt.
Nur wenn wir uns bewusst besser steuern, können wir uns dauerhaft verändern.

In diesem Sinn wünsche ich Ihnen einen entspannten Sonntag.

Recht haben oder recht bekommen

Liebe Leser,

das Bedürfnis recht zu bekommen wenn man sich im Recht fühlt, ist ganz natürlich. Gerne bekommt man auch von aussen die Bestätigung, dass man eine Sache richtig sieht oder gemacht hat. Oder man ist sich nicht ganz sicher ob es richtig war, es beruhigt also, wenn man wahrnimmt, dass man verstanden wird und „im Recht“ ist. Man fühlt sich also damit besser.

Noch beruhigender ist es, wenn man recht hat und dafür keine Bestätigung braucht.

Besser fühlen wir uns auf den ersten Blick, wenn jemand unsere Meinung teilt. Dies fühlt sich an wie eine Legitimation durch eine andere Person.

Wenn wir jedoch selbst unsicher sind und nur durch die externe Bestätigung vorübergehend sicher, ist es weder tiefgreifend noch von Dauer.
Das Thema kann jederzeit neu entfacht werden durch andere Auslöser und Stressoren – denn das Gehirn hat im vorliegenden Fall keine persönliche Entwicklung durchlaufen, kein Wachstum durch eigenständiges Denken, eigene Werte und eigenständige Entscheidungen. Es ist keine innere Stabilität entstanden, als Voraussetzung dafür, dass wir uns mit einer Ansicht oder Angelegenheit sicher und im Recht fühlen.

Wenn eine solche Stärke durch eigene Überzeugung entsteht, benötigen wir keine Legitimation von aussen. Da ist es oft sogar befriedigender zu wissen, dass man im Recht ist ohne es gespiegelt haben zu wollen.
Wenn Sie recht haben, haben Sie recht – egal ob Andere davon wissen oder nicht, ob sie es verstehen oder nicht.

In diesem Sinn wünsche ich Ihnen einen entspannten Sonntag.

Darf ich mich über das schöne Wetter freuen ?

Liebe Leser,

das leuchtende Herbstwetter und das warme Licht der letzten Wochen und Tage hat Viele von uns erfreut und eine Art inneres Auftanken bewirkt – viel Bewusstheit darüber ist entstanden, wie schön diese Sonnenstunden sind und wie sehr man diese geniesst bevor der Winter so richtig beginnt. Dennoch reagieren viele Mitmenschen sehr skeptisch mit der Begründung, man könne sich ja gar nicht freuen, da dieser Zustand allein dem Klimawandel geschuldet sei und als abnormal bewertet werden müsse.

Jeder darf etwas bewerten wie er will – die Frage ist nur ob man am Ende etwas von dieser Bewertung hat.

Wir alle wollen auf einem gesunden Planeten leben, Menschen, Tiere und Umwelt zu achten und zu schützen macht Sinn – dies ist völlig unstrittig

Erreichen wir jedoch etwas dafür, wenn wir gleichzeitig positive Aspekte in unserem Alltag so pauschal und kausal negativ behaftet in einen alleinigen Zusammenhang bringen mit etwas, worauf wir zu keinem Zeitpunkt der Menschheit jemals Einfluss gehabt haben wie das Wetter ?
Welchen Sinn macht es, sich die Freude an schönen Herbsttagen zu versagen wenn diese faktisch da sind ?
(Wenn das Wetter kalt und nass ist, jammert Jeder !)

Wenn wir wirklich jeden positiven Aspekt unseres Daseins einer Überprüfung unterziehen würden, inwieweit nicht auch negative Punkte damit in Verbindung stehen, könnten wir gar nichts mehr geniessen.

Erkennen Sie deshalb dysfunktionale Bewertungen und freuen Sie sich des Lebens.

In diesem Sinn wünsche ich Ihnen einen genussvollen Sonntag.

anlässlich der aktuellen politischen Entwicklung, sind viele Menschen zunehmend verunsichert und verängstigt.
Verständlich. Sie versuchen sich zu informieren um die Geschehnisse zu verstehen – auch in der Hoffnung, dass alles bald ein Ende hat.

Sie erreichen nichts für die Menschheit, die Opfer und sich selbst wenn Sie medial jede Schlagzeile verfolgen und selber leiden. 

Deshalb empfehle ich grundsätzlich – gerade bei den Konflikten, die uns auf besondere Art berühren aufgrund des menschlichen Leids – sich nicht selbst ins Leid zu begeben.

Dies nutzt niemandem ausser denjenigen, die kein Interesse an Lösungen haben.

Schalten Sie deshalb Newsticker aus und informieren Sie sich einmal am Tag aber nicht dauerhaft durchgehend mit jeder Schreckensmeldung 24 Stunden lang. Bedenken Sie auch hier, dass nicht alles reine Information ist. Schlagzeilen verkaufen sich gut in den Medien, je grösser das Leid, je deutlicher die Bilder, desto grösser der Schrecken, die Angst und daher die Aufmerksamkeit – leider hat niemand etwas davon, wenn Sie auch noch schlaflose Nächte haben und selbst keine positive Zukunftsperspektive mehr entwickeln können. So schlimm dies alles unstrittig ist, Sie helfen den Opfern nicht wenn Sie sich fertig machen.

Freuen Sie sich stattdessen öfter, dass Sie selbst in Frieden leben – es ist nicht selbstverständlich.

In diesem Sinn wünsche ich Ihnen einen friedvollen Sonntag.

im Gegensatz zum Schülerdasein, das meist Minderjährige betrifft, sind in einem beruflichen Kontext die meisten Betroffenen volljährig und müssen daher erst einmal für sich selbst einstehen und entsprechend agieren.
Doch auch hier ist Mobbing ein Zustand, der sich oft als langsam beginnender Prozess einschleicht und extrem verunsichernd ist.

Die Faustregel lautet auch hier: sich in den Anfängen vehement wehren und idealerweise gar nicht erst ins Opfer gehen. 

Das bedeutet konkret:

– Sie sagen deutlich, Sie wollen das nächste Mal informiert werden wenn Veränderungen anstehen, die man Ihnen (bewusst) nicht mitgeteilt hat – wenn Sie wiederholt den Eindruck haben man hat Sie auflaufen lassen.
– Sie sagen, Sie gehören ins „CC“.
– Sie grenzen sich ab indem Sie durchblicken lassen, dass Sie die Vorgänge mitbekommen („ich habe bemerkt, mir ist aufgefallen, ich habe festgestellt dass … mir Informationen nicht weitergegeben wurden, man meinen Anweisungen nicht gefolgt ist, mein Arbeitsmaterial verschwunden ist, jemand meine Kunden kontaktiert hat, ich immer häufiger die ungünstigen Schichten übernehmen muss, ich meinen Urlaub immer als letzter genehmigt bekomme, bei der Aufgabenversteilung nicht berücksichtigt werde obwohl ich zuständig bin etc. etc.
– wenn es nichts bringt, sprechen Sie den direkten Vorgesetzten an. Wenn das nichts bringt, den nächsthöheren usw. aber bitte zeitnah. Falls vorhanden den Betriebsrat.
– Sie machen sich fortlaufen Gesprächsnotizen und Protokolle damit Sie Ihre Aussagen belegen können und auch ein Stück weit diese belastenden Situationen aus dem Kopf bekommen. Die Gefahr ist nämlich, dass Sie wirklich anfangen Fehler zu machen, wenn Sie zu sehr grübeln und dann nervös werden.

Dann wäre es genau das, was die Mobber wollen.

Also: wehret den Anfängen und sagen Sie auch deutlich: Sie sind in Ihrer Funktion als „Stelle XYZ“ hier in dieser Firma und wollen auch dementsprechend sowohl in Ihrer Funktion wie auch als Person respektiert werden. Sie sind offen für Kritik aber nicht „hinten herum“ auf diese Weise. Zeigen Sie, dass Sie die Vorgänge durchschauen und sich abgestellt werden muss.

Dabei ist es egal, ob Sie sich in einer Abteilungsleiterposition befinden oder Reinigungskraft sind – Sie stehen gerade für sich.

In diesem Sinne, wünschen ich Ihnen einen herbstlichen Sonntag !

egal in welchen Bereichen oder Lebenssituationen, das Thema Mobbing kann jedem Einzelnen mal über den Weg laufen.
Ob Schule, Büro, Verein, Bekanntenkreis oder gesellschaftliche Gemeinschaften, nahezu jeder hat es schon mal erfahren – ein Mal oder mehrfach.

Die Faustregel lautet allgemein: sich in den Anfängen vehement wehren.
Mit anderen Worten: raus aus dem Opfer und zwar sofort.

Eine wehrhafter Schüler bringt schnell zum Ausdruck: ich bin kein Opfer und zeigt ein selbstbewusstes Verhalten. Das ist der Idealfall.

Was also tun, wenn sich mein Kind nicht wehrhaft fühlt, sehr betroffen ist, ängstlich und ratlos und wiederholt berichtet gemobbt zu werden ?
Hier gilt es, sofort einzugreifen. Klassenlehrer informieren, Schulleitung, hier gleich mitteilen, dass die Schulbehörde informiert wird – und nicht erst abwarten, bis Lehrer, Elternbeirat, Schulpsychologe, Schulleitung diskutieren und wertvolle Zeit vergeht ohne Besserung. Eine zügige Mediation kann auch sinnvoll sein mit Betonung auf „zügig“.

Es geht darum, ein Opfermuster sofort zu unterbrechen und natürlich ist es ratsam parallel das Selbstbewusstsein der Betroffenen zeitgleich zu stärken – durch Gespräche, Sport, Literatur, Unterstützung im Elternhaus etc.
Aber bitte keine Bestätigung im Opferdasein ! Das ist das letzte, was Ihre Kinder benötigen.
Kein Bemitleiden – sonst wird es wieder passieren – im Gegenteil, glauben Sie an Ihr Kind und seine Fähigkeit zu lernen sich zu wehren !

In diesem Sinne, wünschen ich Ihnen allen einen gemütlichen Sonntag !