Partnerschaftlicher Stress

einer der grössten Dauerbrenner in Paartherapien und im täglichen Leben ist die Kritik am jeweils anderen weil Er oder Sie anders ist als man es sich vorstellt. Daraus entstehen wiederkehrende Diskussionen über bekannte allgemeine Themen und die Eigenheiten des Anderen.

An dieser Stelle ist es hilfreich zu differenzieren:
zwischen Charaktereigenschaften und
Verhaltensmustern –

Durch diese Differenzierung erkennen wir besser wie wir mit Meinungsdifferenzen umgehen können.

Charaktereigenschaften sind quasi unveränderbar. Das ist teils knallhart weil Sie den Anderen nicht verändern können. Teils auch beruhigend weil Sie sich die Arbeit in Zukunft sparen können.

Wenn die Erwartungen nicht völlig überzogen sind und komplett gegen die Persönlichkeit des Anderen gehen, können wir Verhaltensregeln vereinbaren, allerdings nur im Rahmen dieser persönlichen Möglichkeiten.

Hier auch gleich ein Beispiel zur Veranschaulichung:

Einen introvertierten Menschen machen Sie nicht zum Partyknaller – auch wenn Sie sich selbst gelegentlich gut amüsieren können und das am liebsten mit dem Partner tun würden.
Erkennen Sie hier, dass es sich um eine charakterliche Veranlagung dreht, Sie aber auf der Verhaltensebene einen Kompromiss schliessen können.

Das bedeutet konkret zum Beispiel:
1. der introvertierte Partner bleibt zu Hause, gönnt Ihnen die Party und Sie akzeptieren es.
2. der Introvertierte geht mit, wechselt ein paar Worte der Höflichkeit mit den Gastgebern und darf sich mit Gleichveranlagten in eine Ecke zurückziehen und sich unterhalten und Sie akzeptieren es.
Sie danken ihm dafür, dass er mitgegangen ist.

Diese Differenzierung ist sehr hilfreich …

Ich weise im Übrigen darauf hin, dass ich grundsätzlich nicht gendere.

Ich wünsche allen Lesern einen sommerlichen Sonntag !