Ängste und Medien 2

die Nachfragen zum Newsletter der letzten Woche haben mich dazu inspiriert, meinen Denkanstoß etwas genauer zu erläutern. Der medialen Dauerpräsenz öffnen wir selbst einerseits Tür und Tor (wir richten Newsticker ein, schauen ständig auf das Handy, kommunizieren mit Anderen über die medialen Themen, lassen den Fernseher laufen etc.), andererseits stellen wir mehr oder weniger bewusst fest, dass es mit der Stimmungslage immer weiter bergab geht und wir alles als deutlich bedrohlicher wahrnehmen bei gleichzeitigem Ohnmachtsgefühl.

Setzen Sie sich keinen zusätzlichen Reizen aus.
Jeden von ihnen müssen Sie nämlich auch intern verarbeiten.

Jeder Auslöser erzeugt in uns eine Bewertung, ein entsprechendes Gefühl und eine Körperempfindung. Wenn Sie also dauernd Reize aufnehmen, bewerten Sie diese und entwickeln ein entsprechendes negatives seelisches und körperliches Gefühl.
Daher meine Empfehlung die Reize zu reduzieren auf das Maß, das man selber steuern und kann (zB 1 x abends Nachrichten schauen, 1 x früh Zeitung lesen, keine Newsticker). Ihr Gehirn muss auch diese Inhalte erst einmal verarbeiten. Dann überprüfen Sie bitte auch kognitiv die Tatsache ob eine Meldung tatsächlich eine Information beinhaltet oder nur eine Füllmeldung darstellt, Sie aber dauerhaft beunruhigt. Dabei handelt es sich um Formulierungen wie „die Regierung warnt, die Experten befürchten, die Sorge wächst, die Lage ist ernst“ etc… Das ist keine Information sondern Panikverbreitung – entziehen Sie dieser minderwertigen Berichterstattung bewusst Ihre wertvolle Aufmerksamkeit und richten Sie sie auf Dinge, die Ihr Leben bereichern und ggfs. auf Informationen, die diesen Namen verdienen und mit denen Sie dann lernen umzugehen. Wie dieser Umgang aussieht, können Sie ebenfalls selbst entscheiden – auch hier streben Sie eine Rückkehr in die bewusste Selbstbestimmung an.
Sich von Negativschlagzeilen von einer Angst in die nächste jagen zu lassen, macht Niemanden zu einem besseren Menschen.